Mechelen

Flandern, Kirsten Lehnert, Kulinarik, Mechelen

Die Vleeshalle – der neue Foodmarkt in Mechelen

von Kirsten Lehnert

Mechelen war mir bisher vor allem bekannt durch das Museum Hof van Busleyden in dem prachtvollen Renaissancepalast, die königliche Teppichmanufaktur oder die Brauerei im Beginenhof. Seit meinem letzten Besuch in der Stadt kenne ich nun eine weitere Attraktion: Denn Ostern öffnete in der alten Fleischhalle ein wirklich schöner Foodmarkt seine Tore. Ich möchte Euch diesen neuen kulinarischen Hotspot im Herzen von Mechelen vorstellen.

© Visit Mechelen

Noch bevor ich den Duft der frisch gebackenen Focaccia oder der würzigen asiatischen Suppen in der Nase hatte oder auch nur einen Bissen an einem der vielen Stände probieren konnte, war ich schon begeistert. Allein die Location ist schon ein Genuss. Die Vleeshalle ist – wie der Name schon sagt – eine alte Fleischhalle. Mit Galerien über drei Etagen, von grünen gerundeten Stahlträgern gestützt und detailreich gestaltet. Durch die Glasfenster unter dem hölzernen Giebeldach scheint Tageslicht hinein. In der 1881 erbauten Markthalle verkauften früher die Mechelner Metzger ihre Ware. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg war das Gebäude immer mehr verfallen, 1967 wurden die Tore der Fleischhalle endgültig geschlossen.

Die Vleeshalle früher, © vleeshalle

Die Geschichte der Vleeshalle

Nach diversen Zwischennutzungen etwa als Veranstaltungsraum und Filmkulisse wurde die denkmalgeschützte Halle nun aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst. Veronique Smolders und ihr Partner Kevin Goos haben sich hier einen Traum verwirklicht und eine wirklich gelungene Mischung aus Markt, Lokalen, Shop und Büros geschaffen – in einem Ambiente, in dem man die Geschichte der Ortes wirklich noch spüren kann. Die Beiden haben als Organisatoren des berühmten Bierfestivals in Mechelen übrigens schon gezeigt, dass sie Genussprojekte erfolgreich umsetzen können.

© Visit Mechelen

Im Zentrum dieses hippen Foodmarktes findet ihr einen Barbereich, hier kann man sich gut niederlassen und einfach genießen. Drum herum tummeln sich 12 Anbieter von den unterschiedlichsten Köstlichkeiten. Italien, Vietnam, Mexiko, Spanien und Irland liegen hier eng beisammen. So könnt ihr mit kleinen Häppchen kulinarisch einmal um die ganze Welt reisen. Ihr findet Streetfood, Tapas, Wurstwaren, Burger, Käse, Patisserie, Fischgerichte, frische Säfte, Kaffee, Tee, Suppen. Wer mag, kostet die vietnamesischen Frühlingsrollen mit frischem Koriander, die Steven an seinem Stand “Bāmbū” anbietet. Elena peppt ihre Tapas nach den Rezepten ihrer Großmutter mit einem modernen Kick auf. Mich hat vor allem die handgemachte Guacamole von Karen vom “Alma Libre” umgehauen. Und die frischen Salate und Gemüse-Bowls bei “Urban Greens” sind schon fürs Auge ein Genuss.

Im Foodmarkt könnt ihr übrigens auch zahlreiche frische, hochwertige und viele regionale Produkte kaufen und zuhause selbst etwas daraus zaubern. Ich habe noch ein Schwätzchen mit Imker Johan gehalten und mir als Erinnerung dann ein Glas Honig mitgenommen.

Mehr als ein Foodmarkt

Und da Genuss nicht nur eine Sache für den Gaumen ist, könnt ihr in der Vleeshalle auch noch andere schöne Dinge kaufen. In den oberen Etagen etwa findet ihr bei Colorfool Möbel, Accessoires und Mode.

Flandern, Kirsten Lehnert, Kulinarik, Mechelen

Als die Beginen zu brauen begannen

von Kirsten

Was haben die Beginen, Karl V. und Bier gemeinsam? Sie alle spielen eine Rolle in einer Geschichte aus Flandern. Ort des Geschehens ist Mechelen, das malerische flämische Städtchen mit seinen über 300 denkmalgeschützten Gebäuden – ein wahres Freilichtmuseum der Renaissance. Und die Geschichte beginnt an einem dieser besonders geschichtsträchtigen Plätze, dem Großen Beginenhof. Er zählt heute als einer von 12 Beginenhöfen in Flandern zum UNESCO-Weltkulturerbe. In dieser malerischen Anlage jedenfalls, bei der kleine Wohnhäuser samt Kapelle einen begrünten Innenhof umschließen, lebten die Beginen an der Grenze von Ordensleben und Laientum.

Das bessere Trinkwasser

Blick in den Beginenhof (c) Visit Mechelen, Koen Broos

Damals gab es hier auch ein Hospital und da das „Trinkwasser“ im Mittelalter bekannterweise selbst Gesunde umhauen konnte, begannen die hier lebenden Ordensschwestern 1471 damit, Bier zu brauen, um damit Kranke und Alte zu versorgen. Das gilt als die Geburtsstunde einer Brauerei, die heute zu den ältesten in Belgien zählt. So erklärt sich auch, warum die Brauerei, die heute eine der Attraktionen der Stadt ist, in der Krankenstraat – inmitten des Großen Beginenhofes – liegt.

Bier für Helden

Schon bald erweiterte die Brauerei ihre Kreise und braute 1491 ein Starkbier eigens für die Ritter, die sich aufmachten, das Goldene Fließ zu finden: das „Gouden Carolus Tripel“. Diesen Namen (Goldener Karl) erhielt es zu Ehren von Kaiser Karl IV, dem letzten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der in den burgundischen Niederlanden geboren wurde und in Mechelen aufwuchs.

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Flandern, Kirsten Lehnert, Kultur, Mechelen

Farbenfroh und filigran. Ein Besuch in der Königlichen Manufaktur De Wit

Webstuhl, © Layla Aerts

von Kirsten

Heute möchte ich euch an einen ganz besonderen Ort in Mechelen führen, in einen mittelalterlichen Backsteinbau mit Erkern und Türmchen – die Abtei Tongerlo aus dem 15. Jahrhundert, die im Inneren ein Geheimnis birgt. Folgt mir also über den idyllischen Innenhof mit Buchsbaumhecken, durch eine einfache Holztür und werft einen Blick auf einen wirklich einzigartigen Arbeitsplatz. In den deckenhohen Regalen, die eine ganze Wand füllen, eine riesige Auswahl an farbigen Garnen. Was von Weitem wie ein großes Gemälde aussieht, ist eigentlich nur das „Materiallager“ eines Handwerksbetriebs. Aber hier wird eben nicht irgendwas repariert, hier geht es um außergewöhnliche Kunstwerke.

Wir sind zu Gast in der Königlichen Manufaktur De Wit. Das fast 130 Jahre alte Unternehmen reinigt, konserviert und restauriert alte Wandteppiche. Es ist sogar der weltweit führende Gobelin-Restaurator für Museen und eine der führenden Werkstätten für Privatkunden (doch halt, von Gobelins – so habe ich gelernt – darf man eigentlich nur sprechen, wenn diese aus der gleichnamigen Manufaktur aus Paris stammen. Das ist wie mit dem Champagner…). Bei De Wit sind die Wände übrigens nicht nur mit dem „Rohstoff Garn“ geschmückt. Hier findet Ihr auch als fertige Werkstücke, wahre Prachtexemplare der Teppichkunst. Schließlich besitzt die Königliche Manufaktur De Wit eine der weltweit prestigeträchtigsten Privatkollektionen an erlesenen Wandteppichen. Mit dieser Art von Showroom können andere Handwerker sicher nicht mithalten: Hier wandelt mandurch die wunderschönen Räume der alten Abtei wie durch ein Museum.

© Layla Aerts

Jahrhundertelang waren Wandteppiche der wichtigste Exportschlager des Landes. Vor allem die Herzöge von Burgund hatten mit ihrem luxuriösen Lebensstil die Produktion von Spitze und Wandteppichen in Flandern befördert. Heute ist diese alteingesessene Tradition des Teppichknüpfens kaum noch zu finden. Aber hier in Mechelen entstehen an riesigen Webstühlen neue textile Kunstwerke, an ebensogigantischen Tischen sitzen fingerfertige Restauratoren und Restauratorinnen in weißen Kitteln und legen filigran Hand an, reparieren und ziehen die metergroßen Kunstwerke auf stabile Rahmen.

Ein Handwerk mit Tradition

Auch Yvan Maes De Wit hat hier die Fäden in der Hand. Er ist Direktor der Königlichen Manufaktur De Wit und setzt in der vierten Generation die Familientradition von Gobelinwebern (upps, da ist es mir schon wieder passiert, aber ihr wisst, was ich meine) und Restauratoren fort, die schon die bedeutendsten und filigransten Tapisserien der Welt behandelt haben. So wird hier etwa regelmäßig die wichtigste Teppichsammlung der Welt, die französische Sammlung Monuments Historique & Mobilier National restauriert. Daneben haben bereits die berühmtesten Teppichsammlungen, etwa aus dem Rijksmuseum Amsterdam, dem spanischen Patrimonio Nacional und dem Kunsthistorischen Museums in Wien, ihren Weg in die Mechelener Werkstatt gefunden. 2003 wurden auch Stücke aus dem Bayrischen Nationalmuseum in München, der bekanntesten deutschen Teppichsammlung, von De Wit gereinigt.

Nicht nur durch die einzigartige Infrastruktur, die alle Aspekte der Behandlung antiker Wandteppiche innerhalb desselben Labors konzentriert, hat sich De Wit international einen Namen gemacht. Die Manufaktur spielt auch eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung neuer Techniken bei der Konservierung. Es wurde sogar eigens eine Stiftung eingerichtet, die sich zurAufgabe gemacht hat, die traditionellen und erprobten Handwerkstechniken für die Nachwelt zu bewahren.

Die königliche Manufaktur De Wit besuchen

Ihr könnt im Rahmen von Führungen selbst Einblick in diese Schatzkammer nehmen. Und zu bestimmten Zeiten, wenn das Restaurationsteam nicht arbeitet, kann man auch das Atelier besichtigen oder den Webern bei Webdemonstrationen über die Schultern schauen. Einzelbesucher können ohne Anmeldung immer samstags von 10.30 bis 12 Uhr vorbeischauen (nicht im Juli, zwischen Weihnachten und Neujahr sowie an Feiertagen) und an einer Führung teilnehmen. Gruppenbesuche sind nachvorheriger Anmeldung donnerstags, freitags oder samstags zwischen 9.00 und 15.30 Uhr möglich.

© Jan Smets
© Jan Smets

Beim Rausgehen empfehle ich noch mal einen Blick in den malerischen Garten: Ist euch aufgefallen, dass hier nur Blumen und Stauden angepflanzt wurden, die auch auf historischen Teppichen abgebildet sind? Diese Manufaktur ist eben ein Gesamtkunstwerk!

Flandern, Janett Schindler, Kultur, Mechelen

Eröffnung des Museum „Hof van Busleyden“ in Mechelen – eine Zeitreise

von Janett

Googelt man das Wort Burgund, dann landet man wohl zuallererst in der französischen Region mit den guten Weinen. Als ich bei meinem Besuch in Flandern die Stadt Mechelen besucht habe, war ich mehr als überrascht, dieses Jahr ein besonderes Thema anzutreffen. Denn im Juni eröffnet in der flandrischen Stadt das Museum „Hof van Busleyden“ und gibt einen Einblick in das burgundische Mechelen. Ab diesem Jahr gibt es mehr als das. Lasst uns doch eine gemeinsame Zeitreise unternehmen.

Wusstet ihr, das Flandern einst Hauptstadt der Niederlande war? Im Grunde genommen sogar die Hauptstadt der Beneluxländer – aber das ist eine Geschichte, die ich hier nicht erzählen will. Die Epoche der Burgunder in Mechelen begann wie alle spannenden Geschichten: Durch eine Heirat. Phillip der Kühne heiratete Margarethe von Flandern.
Phillip war Sohn des damaligen französischen Königs und ihm gehörte Burgund – um es kurz zu fassen – so begann die Epoche der burgundischen Niederlande.

Foto: Janett Schindler

Quer durch Mechelen

Und wer noch tiefer in die Geschichte einsteigen will, sollte eine der spannenden Stadtführungen durch Mechelen buchen. Auf dem Weg durch das Stadtzentrum habe ich so einiges erfahren über die kreative und äußerst spannende Epoche der Burgunder in Flandern. Über ihren Reichtum – über das, was sie der Stadt in dieser Zeit gegeben haben und welche Geschichten von damals ins jetzt getragen wurden. Zuviel will ich nicht vorwegnehmen – aber ich glaub, ich kenn mich jetzt mit Königshäusern und Kunst des 16ten Jahrhunderts aus. Ein wenig jedenfalls.

Foto: Janett Schindler

Bei einer Führung zum Thema Burgundisches Flandern darf natürlich ein ganz wichtiger Ort nicht fehlen: Der „Hof van Busleyden“. Die dortige Museumseröffnung versetzt gefühlt ganz Mechelen in helle Aufregung. Es scheint fast so, dass jeder was weiß, aber das große Ganze wird erst ab dem 17. Juni der Öffentlichkeit präsentiert. Und am Wochenende darauf folgt dann das große Eröffnungsfest (22.-24.06.).

Foto: Janett Schindler

Was ist denn der „Hof van Busleyden“?

Der „Hof“ ist einer der schönsten noch erhaltenen Paläste der Stadt und wurde in den letzten Jahren renoviert. Zu Zeiten der Burgunder und der Habsburger war hier das Zuhause von Hieronymus von Busleyden – einem sehr berühmten Historiker und Kunstsammler. Das Haus war ein Treffpunkt des Adels und der Menschen der Stadt. Perfekt also, um auch heute ein Ort der Zusammenkunft zu werden. In Zukunft soll eine feste Ausstellung einen Einblick in eine der wichtigsten Epochen der Stadt geben.

Historische Karte im Hof van Buslyeden. Foto: Janett Schindler

Und das, was ich schon sehen durfte, macht wirklich neugierig. Denn im Museum an sich erwartet euch nicht etwa nur eine Ansammlung von Kunstwerken längst vergangener Zeit. Das Museum bietet euch die Möglichkeit, eine Zeitreise der Sinne zu machen.

Foto: Janett Schindler

Neben einer spannenden Einleitung ins Thema Burgund findet ihr auf der Tour durchs Museum einige spannende Originalwerke – unter anderem das Mechelner Chorbuch von Margarethe von Österreich. Zahlreiche Leihgaben aus anderen Häusern sind zu bestaunen – aber auch Mechelen selbst trägt zur Ausstellung bei – ein Kunstwerk wird zum Beispiel das Rathaus verlassen und seinen Weg in die spannende Ausstellung finden.

Übrigens – für Familien gibt es noch eine ganz besondere Überraschung im Hof von Busleyden: Der „Erlebnis-Dachboden“. Spiel und Interaktion stehen hier im Vordergrund. Und am Ende dürft ihr ein kleines Souvenir mit nach Hause nehmen.

Unleash your inner Burgundian

So viel Zeitreise macht natürlich ziemlich hungrig. Ich bin froh, dass ich mein „Sense-Sations“ Heft dabeihabe. Damit kann ich dem Genuss frönen.

Foto: Janett Schindler

Das Bier, was es schon zu Zeiten der Burgunder in der Stadt gab, kann man noch heute bei einer Verkostung im Het Anker probieren und die Geschichte vom „Mondlöscher“ – die zwar nicht ganz aus der Zeit der Burgunder stammt – solltet ihr auch gehört haben und dabei ein dazu passendes Schokopralinchen probieren. Weiterlesen …

Flandern, Janett Schindler, Kultur, Mechelen

Der St. Ursulinen Stift – Eine traumhaft schöne Schule

von Janett

Der St. Ursulinen Stift in Onze-Lieve-Vrouw-Waver (Belgien) ist eine Schule.

Ganz ehrlich? So sieht sie von außen auch aus. Das schlichte Haus wirkt von außen wie so viele andere Schulen auch. Schlicht – einfach – praktisch. Schon seit über 175 Jahren wird hier gelehrt. Bis in die 50er Jahre war das St. Ursula Institute eine katholische Schule, ausschließlich für Mädchen aus „besseren Familien“. Diese wohnten im Internat, die Eltern waren in der großen weiten Welt unterwegs.

St. Ursulinen Stift in Onze-Lieve-Vrouw-Waver, © Janett Schindler

Ein Paradies für Fans des Jugendstils

Soweit so gut. All das klingt im ersten Moment nicht wirklich spannend. Und doch befindet sich im inneren des etwas 10 Hektar großen Schulkomplexes mehr als nur eine einfache Gesamtschule. Hier befindet sich das Paradies für Fans von Art Déco und Jugendstil.

Zwei Stunden Schule am Sonntag?

Wir sind neugierig. Ein paar Kilometer von Mechelen entfernt wartet der kleine Ort „Onze-Lieve-Vrouw-Waver“ auf uns. Der Schulparkplatz und auch der Eingang sind schnell zu finden. Als Geheimtipp gelten der Wintergarten und die Schule. Wir jedoch müssen uns erst einmal in einer kleinen Schlange anstellen. 10 Euro kostet der Eintritt inklusive Führung.

St. Ursulinen Stift in Onze-Lieve-Vrouw-Waver, © Janett Schindler

Das Geld wird verwendet um das Haus in seiner Pracht zu erhalten. Die Führungen werden neben Englisch und Französisch auch in Niederländisch angeboten – und das Angebot der offenen Führungen wird sehr gut angenommen. Gut 100 Leute warten an diesem Sonntag auf die zweistündige Tour. Unsere „englische Gruppe“ ist etwas kleiner und wir haben Glück, denn eine ehemalige Schülerin der Mädchenschule begleitet unsere Gruppe. Weiterlesen …

Mechelen

Hier gibt’s was auf die Glocken!

Eine Flandern Geschichte über Glocken? Da denken die meisten von euch sicherlich direkt an Weihnachten und „Süßer die Glocken nie klingen …“ Aber – Glocken haben in Flandern das ganze Jahr über Konjunktur, vor allem in Mechelen, der Hauptstadt des Turmglockenspiels. Wie es dazu kam?

Die Mechelner waren und sind bekannt dafür, dass sie immer und überall zu spät kommen. Kein Wunder also, dass es im 18. Jahrhundert am Sankt Romboutsturm die größte Turmuhr der Welt gab – und zwar auf jeder Turmseite eine. Die vier gigantischen Zifferblätter waren sogar noch größer als die des Big Ben in London! Natürlich hatten die Turmuhren keine Minutenzeiger. Die Viertelstunden wurden von den Glocken geschlagen. Und das ist noch heute so, obwohl es die Turmuhren nicht mehr gibt. Weiterlesen …

Kulinarik, Mechelen

Mmmmmmechelen!!

Diese Flandern-Geschichte solltet ihr euch auf der Zunge zergehen lassen! Diesmal erzählen wir etwas über den Versuch, den Mond zu löschen, über die Entdeckung des Chicorées und über einen etwas ungewöhnlichen Kuckuck. Also eigentlich sind es gleich drei Geschichten, alle spielen in Mechelen und bei allen geht es um Genuss.

Die erste Geschichte geht zurück auf das Jahr 1687, als ein beschwipster Kneipengänger nachts aus dem Wirtshaus am Grote Markt torkelte und der Turm der St. Romboutskathedrale in Nebel gehüllt war. Da der Angetrunkene dachte, der Turm stünde in Flammen, alarmierte er die ganze Stadt, die sofort mit den Löscharbeiten begann. Doch plötzlich schien der Mond durch den Nebel und die Glut war verschwunden. Die mutigen Mechelner hatten nichts weiter als ein rötlich schimmerndes Nebelglühen gesehen und versucht, den Mond zu löschen! Bis heute tragen die Mechelner deshalb den Spott- und Spitznamen Maneblussers (Mondlöscher). Mechelen-Besucher können sich diese Geschichte übrigens auf der Zunge zergehen lassen: Mit den „Maneblussertjes“, den kleinen Mondlöschern, gibt es knusprige Plätzchen mit Glasur oder gefüllte Pralinen in der Form eines Mondes. Die Traditionsbäckerei Vanderbeek bietet diese Köstlichkeiten in allen Sorten und Größen an.

Vanderbeek Konditorei

Und dann gibt es die Geschichte von dem Gemüse, das eigentlich ein Schattendasein führt: Weiterlesen …