Kulinarik, Mechelen

Mmmmmmechelen!!

Diese Flandern-Geschichte solltet ihr euch auf der Zunge zergehen lassen! Diesmal erzählen wir etwas über den Versuch, den Mond zu löschen, über die Entdeckung des Chicorées und über einen etwas ungewöhnlichen Kuckuck. Also eigentlich sind es gleich drei Geschichten, alle spielen in Mechelen und bei allen geht es um Genuss.

Die erste Geschichte geht zurück auf das Jahr 1687, als ein beschwipster Kneipengänger nachts aus dem Wirtshaus am Grote Markt torkelte und der Turm der St. Romboutskathedrale in Nebel gehüllt war. Da der Angetrunkene dachte, der Turm stünde in Flammen, alarmierte er die ganze Stadt, die sofort mit den Löscharbeiten begann. Doch plötzlich schien der Mond durch den Nebel und die Glut war verschwunden. Die mutigen Mechelner hatten nichts weiter als ein rötlich schimmerndes Nebelglühen gesehen und versucht, den Mond zu löschen! Bis heute tragen die Mechelner deshalb den Spott- und Spitznamen Maneblussers (Mondlöscher). Mechelen-Besucher können sich diese Geschichte übrigens auf der Zunge zergehen lassen: Mit den „Maneblussertjes“, den kleinen Mondlöschern, gibt es knusprige Plätzchen mit Glasur oder gefüllte Pralinen in der Form eines Mondes. Die Traditionsbäckerei Vanderbeek bietet diese Köstlichkeiten in allen Sorten und Größen an.

Vanderbeek Konditorei

Und dann gibt es die Geschichte von dem Gemüse, das eigentlich ein Schattendasein führt:
In Flandern ist Chicorée aber in aller Munde. Schätzungen zufolge liegt der Jahresverbrauch in Belgien bei rund 8 Kilo pro Person (zum Vergleich: der europäische Durchschnitt liegt bei etwa 300 Gramm!). Kein Wunder, schließlich wurde der leckere Spross der Zichorienwurzel, der nur bei vollständiger Dunkelheit austreibt, in Belgien entdeckt: Im Jahr 1830 hatten Bauern in Brabant die zur Verwendung als Ersatzkaffee gezüchteten Wurzeln mit Erde abgedeckt um sie in den revolutionären Zeiten nicht zu verlieren. Eher zufällig entdeckten sie dann die knackigen weißen Blätter. Heute ist Chicorée von den Speisekarten in Flandern nicht wegzudenken. Die Nationalknolle wird in den unterschiedlichsten Versionen zubereitet.

Neben dem feinen Gemüse zählt auch das zarte Fleisch des „Mechelse Koekoek“ (Mechelner Kuckuck) zu den bekanntesten kulinarischen Spezialitäten der Stadt: Bei dieser in ganz Europa beliebten und unter dem Namen »Coucou de Malines« bekannten Delikatesse handelt es sich allerdings nicht um einen Singvogel, sondern um eine besonders fleischreiche Haushuhnrasse: Sie ist eine Kreuzung zwischen einem einheimischen kuckucksfarbenen und einem asiatischen Huhn. In Mechelen kommt die regionale Köstlichkeit oft zusammen mit einem kühlen Glas Gouden Carolus auf den Tisch. Das Bier, das in der 1369 gegründeten Stadtbrauerei Het Anker, einer der ältesten Belgiens, gebraut und in der Brauereikneipe in speziellen Degustationsgläsern ausgeschenkt wird….. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.

 

Na, habt ihr Appetit bekommen?

Wenn ihr Mechelen von seinen leckersten Seiten erleben wollt, dann empfehlen wir euch, die Stadt mit der Broschüre „Hören, sehen und Mechelen“ zu erkunden. Mit dem Gutscheinheft „Mechelen probieren“ erhaltet ihr dazu sechs Spezialitäten zum Verkosten, darunter ein Bier in der Brauerei Het Anker, eine Tüte Pommes in einer typischen belgischen Frittenbude oder ein saftiges Stück Apfeltorte, mit Gouden Carolusbier zubereitet. Mmmmmmechelen!

Mechelen

 

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