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Antwerpen, Flandern, Kirsten Lehnert, Kulinarik, Neu auf dem Flandern-Blog

Haute Cuisine ganz ohne Chichi – Kitchen Rebel Dennis Broeckx

„Ich denke, ich bin ein wenig rebellisch, sonst hätte ich in meinem Restaurant wohl weiße Tischdecken, andere Kellner und eine klassische Weinkarte“ – so beschreibt sich Dennis Broeckx, ein junger Küchenchef aus Antwerpen, selbst. Mit dieser Einstellung befindet sich der 33-jährige Koch in Flandern in bester Gesellschaft. Als einer von 53 Kitchen Rebels, einem Netzwerk von innovativen und kreativen Küchenchefs unter 35, mischt er derzeit die flämische Gastroszene auf. „Mit allem Respekt für die ältere Generation“, wie er selbst sagt. In seinem Restaurant ‚L‘Épicerie du Cirque – ausgezeichnet mit einem Michelin-Stern und 14 Punkten im Gault Millau – könnt ihr euch persönlich davon überzeugen lassen, wie cool Haute Cuisine sein kann. Weiterlesen …

Antwerpen, Flämische Meister, Janett Schindler

Das Frauenbild in Zeiten von Rubens – Kunstobjekt oder Künstler?

von Janett

Das Thema „Rubensfigur“ haben wir beleuchtet – Kommen wir aber zurück zur Rolle der Frau. Wie war das damals?

Im 17. Jahrhundert hatten Frauen so gar keine Rechte.

Wenn eine Frau verlassen wurde oder ihr Mann starb, konnte sie entweder mit viel Glück von der Familie aufgenommen werden oder sie wurde mittellos. Frauen die „anders“ waren, wurden schnell als Hexe verunglimpft.  Frauen waren weder „Geschäftsfähig“ noch Mündig. Noch immer standen Frauen im Schatten der Männer. Ob in Politik, Weltgeschehen und Kunst – alle Bereiche waren dominiert von starken männlichen Persönlichkeiten.

Eine der wenigen Künstlerinnen des 17ten Jahrhunderts war Michaelina Wautier (1614– 689). Weil es in dieser Zeit unüblich war, dass Frauen in einem solchen Metier tätig waren, wurden viele der Werke Wautiers bis vor einiger Zeit ihrem Bruder Charles Wautier zugeschrieben, der ebenfalls als Maler tätig war. Weiterlesen …

Antwerpen, Flämische Meister, Janett Schindler

Das Frauenbild des Peter Paul Rubens – Die Suche nach der Inspiration

von Janett

Ich kann mich noch genau an die Worte der Fotografin erinnern, die vor einiger Zeit ein Ganzkörperfoto von mir schoss. „Du hast eine Rubensfigur – zeig sie doch auch!“ waren ihre Worte. Damals wusste ich nicht, ob ich diese Worte als ein Kompliment oder eine Beleidigung werten sollte.

Mit ein wenig Abstand interpretiere ich es als etwas Positives. Und noch etwas ist mit mir im Lauf der Zeit passiert. Ich wurde neugierig. Und ich stelle mir immer wieder die Frage: Wie entstand das Frauenbild zu Zeiten des Barockmalers Peter Paul Rubens?

Und gibt es „Rubensfiguren“ nur aus männlicher künstlerischer Sichtweise?

Um das herauszufinden, bin ich auf die Suche gegangen. Eine nicht wirklich einfache Suche. Weiterlesen …

Antwerpen, Flandern, Kirsten Lehnert, Kultur, Neu auf dem Flandern-Blog

Blutleer oder Blutrot? Ein Portrait von Luc Tuymans

Einer der Höhepunkte des Barockjahres 2018 in Antwerpen wird die Ausstellung „Sanguine | Blutrot“ im M HKA sein, bei der Barockmeister mit zeitgenössischen Spitzenkünstlern konfrontiert werden.  Der Kurator der Schau ist selbst Künstler: niemand anderes als der in Antwerpen lebende Luc Tuymans, einer der einflussreichsten Maler der Gegenwart. Ich möchte die Ausstellung zum Anlass nehmen, euch diesen zeitgenössischen flämischen Meister einmal genauer vorzustellen.

Tuymans at work (c) Studio Tuymans

Luc Tuymans bei der Arbeit, © Studio Tuymans

Der 1958 in einem Vorort von Antwerpen geborene Künstler hat viele Bewunderer, aber nicht jeder kann seiner Kunst etwas abgewinnen. „Ausgebleicht die Oberflächen, blutleer und schwindsüchtig, lauter Bilder im Trüben, nebelverhangen“ so urteilte etwa Hanno Lauterberg vor einigen Jahren in der ZEIT über Tuymans Bilder. „Der Belgier Luc Tuymans ist nicht nur Maler, sondern einmal mehr auch ein begnadeter Inszenator des Schreckens“ meinte dagegen Jenny Hoch 2008 im SPIEGEL. Damals richtete ihm das Münchner Haus der Kunst anlässlich seines 50. Geburtstages gerade eine große Werkschau aus. Für Hoch ist Tuymans „Der Maler des Unmalbaren“, der das Grauen auf die Leinwand bannt. Sein beklemmendes Werk (seine Themen reichen von Holocaust, über Brustkrebs, bis Kindesmissbrauch) habe ihn zum Star gemacht. Weiterlesen …

Antwerpen, Brüssel, Flandern, Gent, Jan-Kai Vermeulen, Kulinarik, Kultur

Nah am Paradies – Gourmetköche und ihre Hingabe zu Sterne-Fritten

von Jan-Kai

Wir sind ganz oben im Antwerpener MAS (Museum am Strom). Was für eine Aussicht über Hafenlandschaft und Altstadt! Und jetzt noch diese Aussicht: auf das Lunch hier oben im kühl-modernen Edelrestaurant »t ’Zilte«. Gebutterte Jakobsmuscheln mit Tupfern aus Kartoffelselleriesahne und winzige Steinpilz-Hostien werden gereicht, dazu elf verschiedene Sorten knusprigsten Brotes. Chefkoch Viki Geunes hat zwei Michelin-Sterne. Er kann über „ausgewogene Gesamtkompositionen“ philosophieren, über „Techniken in Balance“ – und, als ich ihn darauf anspreche, über Fritten.

Natürlich, sagt er, serviere er sie bisweilen auch und beginnt am Tisch ein kleines Referat. In einer „eigenen ausgewogenen Fettmischung“ aus pflanzlichem und tierischem Öl (Details natürlich Geheimsache) müssten die Kartoffelstangen gebrutzelt werden: „Ohne Rinderfett geht es nicht, man braucht den leicht animalischen Geschmack.“ Er verwende Bintje-Kartoffeln, selbstverständlich handgeschnitten, ohne normierende Maschine. Weiterlesen …

Antwerpen, Flämische Meister, Kirsten Lehnert

Nicolaas Rockox. Der Kunst-Freund aus Antwerpen

Alle reden von Rubens, doch was wäre der große Künstler ohne Auftraggeber und Freunde in wichtigen Positionen gewesen? Nicolaas Rockox (1560-1640) war einer dieser Menschen, denen Rubens viel zu verdanken hat  und ein Kunstfreund im doppelten Sinne. Denn der langjährige Bürgermeister Antwerpens war nicht nur Rubens zu Lebzeiten eng verbunden, er hatte auch einen ausgesprochen guten Kunstgeschmack. Und er zählte zu den Schlüsselfiguren in Antwerpen während der Barockzeit. Ich will euch diesen interessanten Mann und das, was er uns hinterlassen hat, hier vorstellen. Weiterlesen …

Antwerpen, Flandern, Kirsten Lehnert, Kultur

Antwerpen gehört zu „Best in Travel 2018 Top 10 Städte“ von Lonely Planet

Warum ihr 2018 unbedingt Antwerpen besuchen solltet

Wow, laut Lonely Planet zählt Antwerpen zu den Städten, die 2018 „auf jeden Fall einen Besuch wert sind“. In dem berühmten Ranking des renommierten Reiseführerverlages hat es die heimliche Hauptstadt Flanderns in der Rubrik „Best in Travel 2018 Top 10 Städte“ auf den sechsten Platz geschafft. Ich habe mir die Begründung mal genauer angeschaut und für Euch zusammengefasst:

Hauptstadt des Coolen

Modestadt Antwerpen, © Antwerpen Toerisme & Congres, Jan Crab

Modestadt Antwerpen, © Antwerpen Toerisme & Congres, Jan Crab

Was dem Lonely Planet-Team besonders imponiert hat, sind die vielen historischen Schätze, aber auch die Kunst- und Design-Szene von Weltrang. Wie schreiben die Reiseprofis so schön auf ihrer Webseite? „Antwerpen verbindet die klassische Eleganz von Brügge mit der Coolness einer Metropole“. An anderer Stelle heißt es sogar „Ohne Zweifel ist diese charmante Stadt die Hauptstadt des Coolen“. Ja, cool ist Antwerpen auch in meinen Augen. Ich kenne keine andere Stadt, die gleichzeitig so viel historisches Flair hat und zugleich so hip ist. In Antwerpen merkt man einfach, dass „alt“ nicht „altbacken“ sein muss. Antwerpen punktet gerade mit dieser faszinierenden Kombination, hier mischt man auch „unerschrocken moderne Bauwerke mit Barock“. Und unser Themenjahr Antwerp Baroque 2018 hat die Jury anscheinend ebenfalls beeindruckt. Auch das alte Hafenviertel und die junge, spannende Architektur kommen gut an, so etwa das 2016 fertiggestellte „Porthouse“ der Stararchitektin Zaha Hadid.

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Antwerpen, Flämische Meister, Kirsten Lehnert, Kultur

Zum Anbeten schön: Barocke Kirchenkunst in Antwerpen

In Antwerpen kann man als Besucher schon mal in die Knie gehen… Etwa in den monumentalen Kirchen wie der majestätischen Liebfrauenkathedrale, der Sankt Pauluskirche, der Sankt Andreaskirche, der Sankt Carolus Borromäuskirche oder der gerade restaurierten Sankt Jakobskirche. Die sind nämlich einfach zum Anbeten schön! Und das nicht nur wegen der prachtvollen Architektur, sondern auch wegen der bedeutenden Gemälde und Skulpturen, die Künstler von Weltrang hier hinterlassen haben – allen voran die flämischen Meister wie Rubens, Jordaens oder Van Dyck. Kirchen gehörten schließlich zu den wichtigsten Auftraggebern neuer Werke für Rubens und seine Zeitgenossen. Viele davon sind heute noch erhalten und vor Ort zu besichtigen. Macht euch doch mal auf eine Reise ins Barock und folgt den Spuren der großen Künstler! Weiterlesen …

Antwerpen, Kultur, Städte/Regionen

Startup aus der Renaissance

Das Museum Plantin Moretus, die älteste Druckerei der Welt, ist nicht nur ein bedeutender Ort der Technikgeschichte, sondern auch ein Muss für Freunde der flämischen Literaturgeschichte. In dem eindrucksvollen Komplex aus dem 16. Jahrhundert mitten im historischen Zentrum von Antwerpen könnt ihr tief in die Geschichte des Buches, der Buchdruckkunst und des Unternehmergeistes der berühmten Verlegerfamilie eintauchen. Christoffel Plantin und sein Schwiegersohn Jan Moretus waren ein ziemlich revolutionäres Duo: als die ersten Drucker auf industriellem Niveau waren sie so etwas wie der Steve Jobs und Mark Zuckerberg der Renaissance. Mit ihren Massenauflagen von Büchern läuteten sie ein neues Zeitalter der Kommunikation ein: Sie waren Vorreiter der Meinungsvielfalt und trugen mit dazu bei, den Zugang zu Wissen verfügbarer zu machen. Was in der heutigen Mediengesellschaft selbstverständlich ist, war damals eine Sensation.

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Antwerpen, Kulinarik

Kulinarik im Concept Store Antwerpen

Wenn man in Antwerpen die Hausnummer 13 in der Straße Graanmarkt betritt, befindet man sich sofort in einer Welt zwischen Mode, Design und einer einzigartigen Atmosphäre. Ihr fragt euch, was es hier zu sehen gibt?

Seppe Nobels, der grüne Kitchen Rebel aus Antwerpen bietet Kulinarik im Concept Store. Er ist ein Vorreiter der Urban Farming und züchtet über 100 Kräuter auf der Dachterrasse seines Restaurants „Graanmarkt 13” – mitten in Antwerpen. Er versteht es die schönsten Dinge des Genusses zu verbinden: So findet ihr hier neben dem Restaurant auch einen Shop, eine Galerie und ein Appartement, in dem man übrigens nach dem ausgedehnten Diner stilvoll übernachten kann.

Wer ist Seppe Nobels und was ist ein Kitchen Rebel? Weiterlesen …