„Das ist keine Pfeife“ (Ceci n’est pas une pipe) – mit dem Titel seines berühmten Bildes hat René Magritte vielleicht auch Euch schon zum Nachdenken oder zum Schmunzeln gebracht. Auf jeden Fall ist der Meister der verrätselten Bilder eine Schlüsselfigur der Kunst des 20. Jahrhunderts. Der große Surrealist starb vor genau 50 Jahren in Brüssel. Für uns ein Grund, mal einen Blick in die Stadt zu werfen, in der René Magritte lange Jahre lebte und wo man noch heute sein Erbe an zahlreichen Stellen erleben kann.
Ein Muss für Fans des berühmten Malers ist natürlich ein Besuch im Magritte-Museum. Es ist untergebracht in einem klassizistischen Palais aus dem 18. Jahrhundert und gehört zu den Königlichen Museen der Schönen Künste. Auf sechs Etagen öffnet sich hier der Blick in Magrittes surreale Welten. Nirgendwo sonst werdet ihr eine solche Fülle an Bildern des bedeutenden Künstlers finden. Mit 230 Werken verfügt das Museum nämlich über die weltgrößte Magritte-Sammlung. Gezeigt werden nicht nur Gemälde, Gouachen und Zeichnungen, sondern auch Skulpturen und gemalte Objekte – und sogar Werbeplakate, Musikpartituren, Fotos und Filme sowie Briefe. Dabei wird die Auswahl der Werke ständig durch eine große Zahl an Leihgaben von belgischen und ausländischen Museen sowie privaten Sammlern erweitert. So könnt ihr auch manchen Schatz entdecken, etwa Bilder aus Privatbesitz, die bisher noch nie öffentlich gezeigt wurden.
Wenn ihr wissen wollt, wie der Künstler gelebt hat, dann schaut doch mal im Magritte Haus vorbei. Das Haus im Brüsseler Vorort Jette, in dem René und seine Ehefrau Georgette fast ein Vierteljahrhundert lang lebten, ist heute als Museum zugänglich. Viele private Stücke und Dokumente geben Euch hier einen authentischen Einblick in das Leben des Künstlers. Im Erdgeschoss könnt ihr sogar einen Blick in die originalgetreu restaurierte Wohnung werfen.
Natürlich feiert die Stadt ihren größten Sohn anlässlich dieses Jubiläums auch mit einer Reihe von spannenden Ausstellungen. So könnt ihr im Königlichen Museum der Schönen Künste erfahren, wie groß Magrittes Einfluss auf die Kunstwelt war und ist. In der Ausstellung „Magritte, Broodhaers & Contemporary Art“, die ihr vom 13. Oktober 2017 bis 18. Februar 2018 hier sehen könnt, findet ihr sicher auch die ein oder andere Pfeife – Verzeihung, natürlich nur das ein oder andere Bild einer Pfeife. Vor allem aber findet ihr zahlreiche Werke von zeitgenössischen Künstlern, die sich seit den 1980er Jahren mit Magrittes Werk auseinandergesetzt haben. Und im Atomium ist seit dem 21. September eine Ausstellung zu sehen, die ebenso überraschend ist wie Magrittes Kunstwerke selbst: Hier könnt ihr wirklich in Magrittes Werke eintauchen, denn die berühmten Wolken, Vögel und anderen markanten Elemente seiner Bilder sind hier dreidimensional präsentiert, so dass ihr einfach hindurch wandeln könnt.
Wenn ihr noch mehr über den Surrealismus erfahren möchtet, dann empfehlen wir Euch die Spezial-Touren, die man in Brüssel buchen kann. Und vielleicht setzt ihr Euch zum Abschluss in eines der Cafés wie das Greenwich oder Het Goudblommeke in Papier, in denen sich schon Magritte seine Pfeife stopfte. Oder ihr stoßt im Café im Königlichen Museum der schönen Künste mit einem exklusiv produzierten Magritte-Bier an. Das ist dann wirklich ein Bier!